BRANDSCHUTZ-TAGUNG 2023: Fachdiskussionen am Puls der Zeit

Nach der Begrüßung durch den Vizepräsidenten der Ingenieurkammer-Bau NRW, Dr.-Ing. Hubertus Brauer, eröffnete Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, die Veranstaltung mit einem Grußwort. Anschließend erörterten Brandamtfrau Helga Pahl, M.Eng., und Branddirektor Carsten Cornelißen von der Feuerwehr Essen Aspekte des abwehrenden und vorbeugenden Brandschutzes am Beispiel des Brandereignisses in der Grünen Mitte Essen.

Im weiteren Verlauf der Tagung informierte MR Dipl.-Ing. Jost Rübel aus dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung in Düsseldorf über die Novelle der BauO NRW 2023 und aktuelle Entwicklungen im Bauordnungsrecht. Eine besondere Ehrung für MR Dipl.-Ing. Jost Rübel sorgte dann auch für einen der ersten Höhepunkte des Tages. Unter den Ovationen des Fachpublikums würdigte Udo Kirchner den langjährigen und engagierten Einsatz von Jost Rübel, insbesondere als Gast und Referent der Brandschutztagung.

Im Anschluss referierte Dr.-Ing. Judith Küppers von Halfkann + Kirchner in Erkelenz über nachhaltigen und brandsicheren Strohballenbau, der in diesem Jahr auch das Bühnenbild zierte. Dabei wurde neben den konstruktiven Eigenschaften auch die nachhaltigen und Aspekte und bauphysikalischen Eigenschaften des Bauens mit Stroh erläutert. Unter Hinweis auf die lange Tradition der Verwendung von Stroh als Baustoff wurden zudem heutige Einsatzmöglichkeiten und der Grad ihrer Verbreitung angesprochen. Udo Kirchner präsentierte als Obmann des Normenausschusses dann die Neufassung von DIN 18 234, Teil 1 bis 4 zum Thema Brandschutz unter Dach.

Nach der Mittagspause startete die Nachmittagssession mit einem Vortrag von Dipl.-Ing. Thomas Krause-Czeranka vom MPA NRW in Erwitte, der über aktuelle Entwicklungen im Bauproduktenrecht unter dem Titel "Quo vadis VV TB?" sprach. Dipl.-Ing. (FH) Andreas Matschi vom gleichnamigen Ingenieur- und Sachverständigenbüro beleuchtete die Regelungen für Feuerschutz- und Rauchschutzabschlüsse. Architekt Dipl.-Ing. Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen in Hannover, diskutierte im Anschluss die Frage, ob eine Umbau-Ordnung erforderlich ist und stellte konkrete Änderungsvorschläge der Bundesarchitektenkammer (BAK) für die Verankerung einer Umbaukultur in der Musterbauordnung (MBO) vor.

Den letzten Vortrag des Tages hielt Dr.-Ing. Claudius Hammann von der TU München, der eine Einführung in die grundlegende Funktionsweise von künstlicher Intelligenz exemplarisch für den Brandschutz gab. Die Veranstaltung endete mit dem resümierenden Schlusswort des fachlichen Leiters Udo Kirchner. Die diesjährige Brandschutz-Tagung bot den Teilnehmern wieder eine herausragende Plattform für den Austausch von Fachwissen und die Diskussion relevanter Themen. Mit einem hochkarätigen Programm zeigte sich die Tagung erneut als relevanter Branchentreffpunkt, dessen wichtigste Tradition der Fortschritt ist.