28.03.2025

Start.ING. live: Praxis, Perspektiven, Pizza-Connection

Start.ING. live: Praxis, Perspektiven, Pizza-Connection

Wie fühlt es sich an, wenn Bauwerke nicht nur in der Theorie, sondern direkt vor den eigenen Augen entstehen? Die Exkursion zur U81 – der geplanten Stadtbahnlinie, die den Düsseldorfer Flughafen besser ans Stadtbahnnetz anschließen soll – bot Studierenden des Start.ING.-Programms genau das: Einblicke in die gebaute Realität ihres künftigen Berufs. Und beim anschließenden Netzwerktreffen – der „Pizza-Connection“ – standen Gespräche, Fragen zur Berufspraxis und persönliche Begegnungen mit der Ingenieurkammer NRW im Mittelpunkt.

Im Fall der Exkursion zur Baustelle der U81 in Düsseldorf war das Interesse so groß, dass die Veranstaltung überbucht war. Studierende aus dem Start.ING.-Programm und junge berufstätige Mitglieder der IK-Bau NRW nutzten die Gelegenheit, ein Infrastrukturprojekt im Entstehen zu erleben: unter der Erde und oberirdisch – mit Rampe, Tunnel, Brücke und künftigem U-Bahnhof.

Prof. Dipl.-Ing. Balthasar Gehlen, Vorsitzender des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit der IK-Bau NRW, übernahm die Begrüßung der Gruppe. Er erläuterte die Arbeit der Kammer und betonte, wie wertvoll praktische Erfahrungen für Studierende seien. Neugierde, so Gehlen, sei eine entscheidende Eigenschaft, um sich als Ingenieurin oder Ingenieur weiterzuentwickeln.

Den fachlichen Teil übernahm Stephan Ueter, Gesamtprojektleiter U81.1 für die Landeshauptstadt Düsseldorf. Im Projektbüro gab er zunächst einen Überblick über das Vorhaben: Der rund 1,85 Kilometer lange Ausbau soll den Flughafen an das Stadtbahnnetz anbinden. Die Umsetzung erfordert die Koordination von über 40 Vergabeeinheiten – für Planung, architektonischen Ausbau, technische Ausstattung und mehr. Die Dimensionen wurden anschaulich, als Ueter auf die Terminwand zeigte: über 600 Meilensteine, akribisch koordiniert, darunter komplexe Verfahren wie das Taktschieben – ein Bauverfahren, bei dem Brücken oder Tunnelabschnitte segmentweise gefertigt und anschließend präzise in ihre Endposition verschoben werden.

Anschließend ging es mit Helm, Weste – natürlich im BLING.BLING.-Design – und Sicherheitsschuhen zur Besichtigung vor Ort: zur Brücke „Nordstern“, zur Rampe, zum Tunnel und zum zukünftigen U-Bahnhof „Flughafen Terminal“ Hinter Bauverkleidung und Folien ließen sich bereits Rolltreppen, Lichtinstallationen und kunstvolle Glaswände erkennen – ein Blick in die Zukunft des öffentlichen Verkehrs.

Nach der Besichtigung begann der zweite Teil des Abends: die „Pizza-Connection“ – ein Netzwerktreffen in einem nahegelegenen Lokal. Im Mittelpunkt standen intensive Gespräche und ein echter Austausch auf Augenhöhe. Sarah Kosmann M.Sc., Mitglied des Vorstands der IK-Bau NRW, eröffnete das Treffen. Sie sprach über ihren Werdegang und betonte, dass die Kammer gerade für junge Ingenieurinnen und Ingenieure ein geeigneter Ort sei, um sich einzubringen und Veränderungen anzustoßen. Dipl.-Ing. Christoph Heemann, Geschäftsführer und Leiter des Ingenieurreferats, begrüßte die Studierenden im Namen der Kammer und warb für eine frühe Auseinandersetzung mit den Themen Qualifikation, berufliche Selbstverantwortung und Kammermitgliedschaft.

Ein besonderer Programmpunkt folgte im Anschluss: Stefan Glück, einer der beiden Gründer des Büros Glück Höng und eines der aktuellen Gesichter der IK-Bau-Kampagne Kein Ding ohne Ing., gab Einblicke in seine Arbeit. Dabei ging es nicht um Buzzwords, sondern um echte Innovation: Punktwolken, digitale Zwillinge und die smarte Integration eines Aufzugs in ein denkmalgeschütztes Jugendstilhaus. Das Projekt, das er schilderte, war exemplarisch für eine neue Generation von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren: digital versiert, substanzbewusst, zukunftsorientiert.

Glücks Begeisterung war ansteckend. Mit Ruhe, Tiefe und Humor erzählte er, wie aus einem technisch heiklen Vorhaben ein digital durchdachtes, ästhetisch verträgliches und am Ende erfolgreiches Projekt wurde. Seine Botschaft: Wer Bestand intelligent weiterentwickeln will, braucht Tools, Mut – und Spaß an der Sache.

Das Feedback der Studierenden war durchweg positiv: Sowohl der Theorie-Teil als auch die Praxis wurden als äußerst spannend bewertet. Auf der Baustelle zeigten sie große Neugier, inspizierten jedes Detail und ließen keine Ecke unentdeckt. Besonders gut kam der direkte Kontakt zu den jungen Ingenieur:innen, Stefan Glück sowie zum Vorstand an. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, geprägt von intensiven Gesprächen, zahlreichen Fragen und einer lockeren, offenen Atmosphäre.

Der Abend hat gezeigt: Netzwerken ist kein Pflichttermin, sondern eine Chance. Wer diesen Termin verpasst hat: Am 15. Mai folgt die nächste Gelegenheit – mit einer Baustellenbesichtigung der Leverkusener Brücke und anschließender Pizza-Connection. Die Einladung dazu erscheint in Kürze auf unseren Kanälen.


Hier einige Eindrück der Veranstaltung: