08.04.2025
Aller guten Dinge sind drei! Ingenieurin Doreen Brandt ist eine der neuen Protagonistinnen und Protagonisten unserer Kampagne „Kein Ding ohne ING“.
Kläranlagen spielen eine zentrale Rolle in der kommunalen Abwasserreinigung und deren hohen Energieverbrauch, der etwa 20 % des Gesamtstrombedarfs einer Kommune ausmacht. Angesichts des Klimawandels und neuer EU-Richtlinien ist es entscheidend, dass Kläranlagen ihren Beitrag zur Erreichung von Klimazielen leisten.
In Neuwied wird eine innovative Lösung umgesetzt: ein Solarfaltdach, entwickelt vom Schweizer Unternehmen dhp technology. Diese Leichtbaukonstruktion ermöglicht es, Photovoltaik-Module über den Klärbecken zu installieren, ohne den Zugang für Wartungsarbeiten zu beeinträchtigen. Das Dach produziert nicht nur Solarstrom, sondern reduziert auch das Algenwachstum in den Wasserbecken.
Doreen Brandt, Verfahrenstechnikerin, spielt eine Schlüsselrolle in diesem Projekt. Brandt und ihr Team sind verantwortlich für die technische Planung und Umsetzung der Anforderungen an die Kläranlage in Neuwied. Dazu gehört die Durchführung von Vorstudien zur spezifischen Situation vor Ort sowie die Erstellung der notwendigen Statiken und Genehmigungen.
Ein herausfordernder Aspekt ist die elektrotechnische Integration der Photovoltaikanlage ins bestehende System. Brandt betont die Bedeutung ihrer Expertise in Statik und Zertifizierungen, um sicherzustellen, dass alle Normen eingehalten werden. Ihr Team koordiniert auch die Abstimmung mit dem Netzbetreiber und plant die erforderlichen elektrotechnischen Umbauten.
Nach einem Jahr Bauzeit wird das Solarfaltdach voraussichtlich jährlich rund 180.000 kWh Solarstrom erzeugen, was einen Eigenversorgungsgrad von etwa 98 % ermöglicht und die CO2-Emissionen um 75 Tonnen pro Jahr senkt. Brandt sieht optimistisch in die Zukunft: Mit der Kombination aus Photovoltaik tagsüber und Blockheizkraftwerken nachts kann die selbst erzeugte Energie optimal genutzt werden.
Das Solarfaltdach hat eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren und amortisiert sich nach etwa 12 Jahren. Die Ingenieurin hebt hervor, dass diese Technologie nicht nur für Kläranlagen interessant ist, sondern auch auf anderen versiegelten Flächen wie Parkplätzen Anwendung finden könnte. Angesichts der bevorstehenden EU-Vorgaben zur Energieneutralität von Kläranlagen erwartet sie eine steigende Nachfrage nach solchen innovativen Lösungen.
Erfahren Sie mehr über Doreen Brandt auf kdoi.de.