09.09.2025
Im Baukunstarchiv NRW in Dortmund feierte die Ingenieurakademie West ihr 30-jähriges Bestehen – mit klarer Botschaft: Weiterbildung ist heute digital, flexibel und näher an der Praxis als je zuvor. Den Auftakt setzte das Grußwort von Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW. Das Programm spannte den Bogen von den Anfängen bis zur Zukunft des Lernens.
1995 startete die Akademie als eingetragener Verein in Essen. Es folgten Umzüge, wachsende Formate und die Professionalisierung zur gGmbH im Jahr 2019. Marksteine auf dem Weg: die erste große Brückentagung 2001, die erste Brandschutz-Tagung 2002 und die zweitägige „Interpreventa“ 2003. 2005 wurde für die Mitglieder der IK-Bau NRW die lebenslange Fortbildungspflicht verankert. Heute ist die Akademie am Düsseldorfer Zollhof zuhause.
Der Blick zurück kam aus erster Hand: Die Gründungsmitglieder Dipl.-Ing. Hubertus Brauer, Dipl.-Ing. Axel Conrads und Dipl.-Ing. Peter Dübbert erinnerten an die Pionierjahre. Prof. Dr.-Ing. Reinhard Harte und Dipl.-Ing. Gerd von Spiess zeichneten die Entwicklung vom Verein zur gGmbH nach – samt Zahlen, die zeigen, was in drei Jahrzehnten möglich ist: 4.377 Seminare, 1.031 Referentinnen und Referenten und 153.870 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Digitalisierung als Meilenstein: Lernen neu gedacht
Mit der Corona-Pandemie kam der digitale Sprung: 2020 das erste Web-Seminar, 2021 die erste Hybrid-Tagung, 2022 der Start ins E-Learning, 2023 der eigene E-Learning-Shop und ein digitales Programmheft. 2024 folgte der technikfeste Ausbau der Geschäftsstelle mit Medienausstattung, Aufnahmestudios und neuen Seminarräumen. Die Akademie hat ihren Werkzeugkasten für die nächsten Jahre bestückt.
Den Zukunftston setzte der Festvortrag von Dr. Henning Beck: „Gehirn vs. Künstliche Intelligenz – Wer behält die Oberhand?“ Ein Thema, das zum Profil der Akademie passt: neue Technologien, aber mit Augenmaß – Wissen teilen, Kompetenzen fördern, Potenziale entfalten.
Zum Jubiläum gehörten auch die Namen, die Grundlage schufen: Jochen Uhlenberg, Gründungsvorsitzender bis 2012 und späterer Ehrenvorsitzender, prägte die ersten anderthalb Jahrzehnte. Gewürdigt wurde außerdem die langjährige Referentin für Veranstaltungsplanung, Evelina Spangel, die die Akademie seit den Anfängen engagiert mit aufgebaut hat.
Wohin geht die Reise? Individueller, flexibler, digitaler: KI-gestützte Assistenzen, Blended Learning, Learning-Experience-Plattformen und Microlearning eröffnen maßgeschneiderte Wege – jederzeit und überall. Entscheidend bleibt der Kern: praxisnahe Inhalte für Ingenieurinnen und Ingenieure, die Verantwortung tragen. Oder kurz gesagt: Neues Wissen, neues Können, neue Chancen.