21.07.2021
Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands hat bislang weit mehr als 100 Todesopfer gefordert. Tausende mussten ihre Häuser zurücklassen, an unzähligen Gebäuden hinterließen die Wassermassen sichtbare und unsichtbare Schäden. Betroffene fragen sich nun, ob ihre Häuser zu retten sind und welche Sicherungsmaßnahmen kurz- und mittelfristig notwendig sind. Ingenieurinnen und Ingenieure, die sich als qualifiziert Tragwerksplanende spezialisiert haben, sind da mit ihrer Expertise gefragt und stehen zur Verfügung.
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW: „Vor dem Hintergrund des großen Leids, das die Flutkatastrophe verursacht hat, ist es uns Ingenieurinnen und Ingenieuren ein besonderes Anliegen, unsere Qualifikationen ganz unmittelbar in den Dienst der von der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen betroffenen Menschen zu stellen und damit ein Signal der Mitmenschlichkeit und der gesellschaftlichen Verantwortung auszusenden.“
Vor diesem Hintergrund rief die IK-Bau NRW jetzt auch ihre Mitglieder, die als qualifiziert Tragwerksplanende registriert sind, zur Mithilfe auf. Diese Spezialisten sollen die örtlichen Sicherheitsbehörden sowie die Bergungs- und Rettungskräfte technisch unterstützen und in den betroffenen Gebieten zu Standsicherheitsfragen beraten. Nach einem ersten Aufruf am Wochenende verzeichnet die Ingenieurkammer-Bau NRW große Bereitschaft zu unbürokratischer Hilfe. Zahlreiche Ingenieurbüros im Land haben angekündigt, ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Unterstützungsleistungen freizustellen.
Denn treten z.B. Risse im Gebäude auf, sollte man qualifizierte TragwerksplanerInnen zurate ziehen. Diese nehmen die Schäden auf und bewerten sie. Je nach Schweregrad werden dann Sonderfachleute wie Baugrundgutachter eingeschaltet, falls beispielsweise Bodenuntersuchungen erforderlich sind. Es gelte, so Dipl.-Ing. Alexander Pirlet, Vorstandsmitglied der IK-Bau NRW : „Wenn Gebäude nach der Untersuchung wieder zur Benutzung freigegeben werden, müssen diese so sicher sein wie bei einem Neubau.“
Foto Dr. Bökamp: IK-Bau NRW/Samuel Becker