Die Planung und statisch-dynamische Berechnung technisch anspruchsvoller Bauwerke und Bauwerke mit hohem Detaillierungsgrad des Ingenieur- und Industriebaus erfordern in der Regel zugeschärfte Windlastansätze, die oftmals nicht eindeutig mit den eingeführten technischen Baubestimmungen geregelt sind. Wegen der höheren Ausnutzung der hier betrachteten Tragwerke sind auch realitätsnähere Windwirkungsmodelle erforderlich, als sie für den allgemeinen Hochbau eingesetzt werden. Das Seminar hat zum Ziel, die Anforderungen an die Windeinwirkungs- und -effektbeschreibung zu erläutern und auf einfache, technisch verständliche, tragwerksplanerische Schritte zurückzuführen.
Angesichts der Breite der abzudeckenden Anwendungsfälle treten in der Praxis immer wieder Interpretationsfälle bei der Windlastermittlung auf, es werden hinderliche Regelungslücken deutlich oder es öffnen sich interessante Optimierungsspielräume. Viele Tragwerksplaner erkennen dies, wie die große Zahl von Auslegungsfragen zeigt, die an das DIN in Berlin gerichtet werden und auf diesem Wege u.a. den Vortragenden zur Beantwortung vorgelegt werden oder diesen als spezielle Fragestellungen mit der Bitte um gutachterliche Klärung direkt zugehen.
Themen
Das Seminar bietet dann die Möglichkeit an, sich praktische Lösungen für die Windeinwirkungsansätze durch problemgerechte Normenanwendung erläutern zu lassen. Interpretationsfälle, Regelungslücken und Optimierungsspielräume werden anhand von vielen Praxisbeispielen und teilweise auch Schadensfällen erläutert. Neben dem Hinweis auf problematische Fälle werden Lösungsansätze vermittelt und die Teilnehmer erhalten so Handwerkszeug für die tägliche Praxis.
In besonderen Fällen wird auch der Einbezug zusätzlicher Informationen, wie etwa aus speziellen, rechnerischen Untersuchungen oder aus Windkanalversuchen, erforderlich. Wo zum Anwendungsverständnis der Regelungen der Eurocodes und der Nationalen Anhänge die technischen oder strömungsmechanischen Hintergründe vonnöten sind, werden diese dargelegt.
Die DIN EN 1991-1-4 enthält die deutsche Fassung des Eurocode 1, "Actions on Structures - Part 1-4: General actions - Wind actions" (EN 1991-1-4:2005 + A1:2010 + AC:2010). Zurzeit werden im Zuge der auf europäischer Ebene bereits laufenden Baunormenfortschreibung viele Windeinwirkungsregelungen aus anderen Regelungen mit der EN 1991-1-4 harmonisiert. Außerdem wird bereits an einer neuen Generation der Eurocodes gearbeitet (seit 2014), die Erfahrungen aus der ersten Anwendungsphase berücksichtigen soll (geplante Fertigstellung ist 2020). Das Seminar gibt zu ausgewählten Fragen einen Ausblick auf die zu erwartenden Neuregelungen des EN 1991-1-4.
Teilnehmer
saSV für die Prüfung der Standsicherheit, öbuv SV auf diesem Sachgebiet, qualifizierte Tragwerksplaner, Ingenieure
Technische Voraussetzungen:
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28.04.2025
09:00-16:30
Web-Seminar
Seminarnummer 70919
Referenten
Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Höffer
Ruhr-Universität Bochum, saSV für die Prüfung der Standsicherheit, IRS Ingenieurgesellschaft für Bautechnik mbH, Düsseldorf, Mitglied des DIN-NABau Arbeitsausschusses Einwirkungen auf Bauten und des CEN/TC 250/SC 1 Structural Eurocodes – Actions and loadings
Prof. Dr.-Ing. Michael J. Hortmanns
Beratender Ingenieur, EZI - Ingenieure GmbH, beraten planen prüfen im Bauwesen, Solingen
maximal 60 Personen
190,00 € Mitglieder IK-Bau NRW
320,00 € Nichtmitglieder
160,00 € Jungingenieure
8 Fortbildungspunkte
anerkannt gemäß FuWO für
Bauvorlageberechtigte
öbuv Sachverständige
saSV für Standsicherheit
qualifizierte Tragwerksplaner
Mitgliedschaft in der IK-Bau NRW