Schäden und Verstärkungen bei Industriebauwerken (WEB-SEMINAR)

 

Das bewährte Vorgehen bei der Zustandsbewertung von verschiedenen Industriebauwerken und Entwicklung von angemessenen Verstärkungsmaßnahmen kann wie folgt zusammengefasst werden:

  1. Aufgabe, Anliegen der Parteien wie Bauherrschaft, Bauaufsicht und Gericht 
  2. Situation, Begleitumstände hinsichtlich der Vorgeschichte, früheren Gutachten, Aussagen, speziellen Ereignisse
  3. Konstruktionsmerkmale, Ausführungsunterlagen wie Beanspruchungen, Baustoffe, Konstruktionspläne, Bautagebücher
  4. Schäden, Dokumentationsprozess im Sinne Inspektionen, Fotos, Proben, Laboruntersuchungen
  5. Verhaltensmerkmale, Analysen bzgl. Tragwerksmodellierung, Einwirkungen, Schnittgrößen, Spannungen, Verformungen
  6. Schadensmechanismus, Gewonnene Zusammenhänge zwischen den Einwirkungen und dem Schadensfortschritt 
  7. Verstärkungsmaßnahmen, Entwicklung ihrer Art, Machbarkeit, Spezifizierung und Wirksamkeit

Besonders im Vordergrund werden dabei die nachstehenden bauartspezifischen Punkte stehen:

  • Konstruktive Besonderheiten
  • Spezifische Einwirkungen, auch aus dem Betrieb heraus
  • Häufigste Schäden und Schwächungen
  • Bewährte Instandsetzungs- und Verstärkungsmaßnahmen

Themen                                                                                                                                Die vorgenannte Systematisierung wird diskutiert und anhand von Beispielen aus der Praxis der Dozenten erläutert, z.B.:

HALLENWÄNDE Wuppertal Die Montage einer Montagehalle wurde durch Einsturz eines Wandsegments verzögert. Die Klärung des Unfalls hat zahlreiche Konstruktions- und Montagefehler zutage gebracht. Die Findungen haben einige Verstärkungen der montierten und konstruktiven Verbesserungen der zu montierenden Bereiche erforderlich gemacht.

INDUSTRIEBODEN Posen Die Gebrauchstauglichkeit des Boden eines großen Hochregallagers wurde durch zahlreiche breite Risse beeinträchtigt. Die Schadensanalyse hat gezeigt, dass die Risse Druckzonen vorweisen und deshalb den Gabelstaplerverkehr nicht gefährden. Trotzdem wurde im Hinblick auf die mögliche Bildung von Trennrissen ein innovative Verstärkungsmethode entwickelt.

FUNDAMENTPLATTE Belchatow Das überdimensionale Tragwerk wurde hinsichtlich der Tragfähigkeit und der Schrägstellung der hohen Aufbauten bemessen. Eine wirtschaftliche und sichere Bemessung ist nur nicht linear, unter Beachtung der Rissbildung möglich. Eine konventionelle Bemessung nach Zustand I ergibt dagegen unwirtschaftlich große Biegemomente und ungenügende Verformungen.

FERNSEHTURM Düsseldorf An dem 50 Jahre alten Fernsehturm soll im Kopfbereich die Betonoberfläche saniert werden. Der Standort in zentraler Stadtlage bedingt eine Instandsetzung bei laufendem Verkehr unterhalb des Turms. Diese besondere Anforderung erfordert ein innovatives Konzept für die Sicherungsmaßnahmen während der aufwendigen Instandsetzung.

HOLZMAST Schwarzwald Der 20 Jahre alte, ehemals höchste Holzmast Europas ist an Stoß- und Verankerungsbereichen stark beschädigt und einsturzgefährdet. Die schon nach relativ kurzer Standzeit aufwendige Verstärkung zeigt, warum es immer wichtig ist, den Zugang zu wesentliche Konstruktionsbereiche von Industriebauwerken im laufenden Betrieb zu ermöglichen.

INDUSTRIESCHORNSTEIN Berlin Ein 50 Jahre alte 150 hohe Schornstein wurde durch einen Umbau "kaltgestellt". Diese und andere falsche Maßnahmen haben eine Zersetzung der Bausubstanz verursacht. Das einsturzgefährdete Tragwerk musste dringend verstärkt werden. Die innovative Verstärkung bestand im Versehen der Innenwandung mit vertikalen und horizontalen Spritzbetonstreifen

GARAGENDECKE Düsseldorf Die Deckenträger einer Tiefgarage wiesen im Bauzustand Risse auf, von denen jeder zehnte dem Regenwasser gegenüber undicht war. Die dafür verantwortlichen Trennrisse sind offensichtlich durch Behinderung der Schwindverformungen entstanden. Die Schadensanalyse hat gezeigt, dass sich der Schaden auf den Bauzustand beschränkt, bei dem die noch fehlende Aufschüttung eine Dominanz der Zugkräfte ermöglicht hat.

Teilnehmer                                                                                                                        saSV für die Prüfung der Standsicherheit, öbuv SV auf diesem Sachgebiet, qualifizierte Tragwerksplaner, Ingenieure

11.06.2021
10:00-16:00

Web-Seminar
Seminarnummer 54672

Referenten
Dr.-Ing. Andreas B. Harling
öbuvSV für Antennenträgerbau (IK-Bau NRW)
Prof. Dr.-Ing. Piotr Noakowski
öbuvSV (IHK NRW)

maximal 50 Personen

150,00 € Mitglieder IK-Bau NRW
280,00 € Nichtmitglieder
120,00 € Jungingenieure

6 Fortbildungspunkte
anerkannt gemäß FuWO für
Bauvorlageberechtigte
öbuv Sachverständige
saSV für Standsicherheit
qualifizierte Tragwerksplaner
Mitgliedschaft in der IK-Bau NRW


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